Gefragt: Folien und grüne Bäume im Februar (Serafina)

Sara hat Folgendes recherchiert:

Gibt es Alternativen zu den Plastikabdeckungen in der Landwirtschaft?

Fazit von Sara:

Es gibt nicht wirklich eine Alternative zu den Plastikfolien, da sie sehr viele Vorteile haben und den Landwirten ein Menge Arbeit ersparen. (Quellen: Interview mit Albert Schmitz und https://www.syngenta.de/produkte/getreide-axial-komplett-b )

Ergänzung von Frau Azzam:

In Meckenheim und um Meckenheim herum laufen wir tagtäglich an Folien und Tunneln der Obstlandwirte oder an in Plastik verpackten Silagen vorbei. Solche haben wir auch bei unserem Besuch auf dem Gut Marienforst gesehen. Daher finde ich toll, dass Serafina die obigen Fragen gestellt hat. Wie immer ist es gar nicht so einfach Antworten zu finden. Ich habe Folgendes herausgefunden:

Reste der Plastikfolien aus der Landwirtschaft, wie sie zum Beispiel für Spargel und Erdbeeren verwendet werden, kontaminieren unsere Böden (Quellen: https://eia-international.org/wp-content/uploads/Agriplastics-final.pdf und https://www.plastikalternative.de/mikroplastik-in-der-landwirtschaft/). Das heißt, dass kleinste Partikel von diesen Folien (Mikroplastik) in die Böden gelangen und dass das nicht gut ist für die Umwelt und für uns ist.

Allerdings findet man in vielen Artikeln die These, dass es keine Alternative zu Plastikfolien gibt (beispielsweise hier https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/plastik-folie-acker-100.html). Auch Albert Schmitz hat bei unserem Interview erzählt, dass er Folien und Erdbeertunnel verwendet. Aufgrund der hohen Kosten, seien Landwirte aber gezwungen diese Plastikfolien mehrfach zu verwenden. Er ist der Meinung, dass solche Systeme als Pflanzenschutz umweltverträglicher sind als chemische Pflanzenschutzmittel und dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Pflanzen ohne Chemie und ohne Plastik zu schützen.

In einer Broschüre vom BMEL aus dem Jahr 2018 ist zu lesen, dass abbaubare Folien gefördert werden. Auch für nicht abbaubare Folien-Tunnelsysteme können Landwirte Förderungen erhalten, sofern es keine Einmalfolien o.ä. handelt (https://www.plastikalternative.de/mikroplastik-in-der-landwirtschaft/). Auch das deutet darauf hin, dass Landwirte sogar dazu ermutigt werden, solche Folien zu nutzen.

Noch etwas habe ich gelesen: Bei der Bekämpfung der Kirschessigfliege erprobt man das Einnetzen  von Obstbäumen (https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Flyer-Poster/Schutzneste_Kirschessigfliege.pdf?__blob=publicationFile). Ob die Umweltbilanz von diesen Netzen deutlich besser ist als die von Folien konnte ich leider noch nicht herausfinden.

Landwirte sollten unbedingt darauf achten, dass die Folien

  • möglichst oft wiederverwendet werden und
  • ordnungsgemäß entsorgt werden.

Für mich bleiben aber trotz langer Recherche die folgenden Fragen offen:

  • Sind abbaubare Folien umweltverträglich?
  • Ist die Ökobilanz von Netzen besser? Können diese häufiger eingesetzt werden als Plastikfolien? Bieten sie den gleichen Schutz? Oder sind sie nur bei Kirschessigfliegenbefall nützlich?
  • Gibt es erfolgreiche Obst-Landwirte, die auf Folien und Plastikverpackungen von Silagen verzichten?